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Dienstag, 29. November 2011

Platzfüller

Alle paar Tage schaue ich in meinen kleinen Blog hinein und bin hin und wieder überrascht, wie viele Leute ihn lesen. Ich freue mich immer über jeden Leser, aber besonders interessant finde ich, über welche Suchbegriffe sie zu mir kommen.
Jedoch deprimiert es mich auch, dass ich nicht die benötigte Zeit investieren kann. In letzter Zeit war ziemlich viel los, dass ich euch natürlich nicht vorenthalten möchte. Nehmt es als Versuch mich herauszureden aus der geringen Anzahl, der veröffentlichten Artikel und als Teil des Konzepts nicht ein unscheinbares Wesen hinter den Texten zu sein.
Also, was war los?

  • Nach über zwei Monaten beginnen nun endlich wieder die Semesterprojekte. Natürlich alle zur selben Zeit. Auch wenn es viel Arbeit bedeutet, liebe ich es meinen Kopf zu beanspruchen und zu sehen, wie sich eine Idee entwickelt.
  • In genau 26 Tagen ist Weihnachten, weshalb ich fleißig plane, wer was bekommt und wo gefeiert wird. Beim Thema Geschenke habe ich erste Erfolge aufzuweisen, denn eines von gefühlten 100 Geschenken habe ich bereits. Jedoch fehlen mir noch richtig gute Geschenke für meine Familie. Besonders schwer finde ich z.B. die Suche für meinen Bruder und Vater. Hat jemand eine Idee???
  • Und in genau 31 Tagen feiert mein liebster Vater seinen 50 Geburtstag. Seit seinen 49 Geburtstagen beschäftige ich mich mit der Feier und dem Geschenk. Leider muss ich gestehen, dass mir dazu nichts Weltbewegendes eingefallen ist. Ideen sind zwar da, aber nichts mit wow-Effekt. Und die richtig guten Geschenke kosten mehr als ich im letzten Jahr an Geld besessen habe. Aber es geht voran!
  • Ganz wichtig! Ich habe meine Affinität für Podcasts entdeckt. Sehr gerne höre ich momentan „Schlaflos in München“. Ich höre sie immer während des Kochens. Bedauerlicherweise konnte ich noch keinen guten Podcast zum Thema Medien entdecken. Natürlich gibt es auch hier eine große Auswahl, aber keiner spricht mich persönlich an. Was ich suche, sind Kommentare zu Filmen, Literatur, Ausstellungen, Werbung, Technik, Design und Internet. Also einen der sich wirklich mit dem ganzen Gebiet der Medien beschäftigt und nicht nur über Apple und Messen berichtet. Mir ist es wichtig auf dem Laufenden zu bleiben und mich kritisch mit bestimmten Dingen auseinander zu setzen.
  • Schließlich muss ich erwähnen, dass ich stolze Mitarbeiterin der TU Chemnitz bin. Seit einiger Zeit arbeite ich für die Pressestelle der Universität und schreibe Artikel. Es ist einfach super! Ich lerne interessante Menschen kennen, bin immer gut informiert und habe Spaß. Jedoch nimmt diese Arbeit auch viel Zeit in Anspruch. Kaum ist ein Artikel fertig, wartet schon der nächste.

Interessant … so bekommt man auch (fast) eine Seite voll.
Tut gut mal wieder etwas online zu stellen, auch wenn es kein Artikel ist. Allerdings stehen das Thema und die Struktur für den nächsten Blogbeitrag schon fest, er muss nur noch auf Papier gebannt werden.

Bis dahin, viel Spaß mit den Werbepausen.

Dienstag, 8. November 2011

Liebe im Sommer – mach’s mit


Dieser oder jener? Es ist nicht selten, dass ich verzweifelt überlege, welcher Spot interessant genug ist, um über ihn zu schreiben, mich sogar keiner anspricht und dann gibt es die Momente, wo ich gleich mehrere tolle Spots zur Auswahl habe und mich nicht entscheiden kann. Welchen Spot ich schließlich nehme, hängt stark von meinem Bauchgefühl ab und auch mal von meinem Kopf. Das muss nicht immer bedeutet, dass kleine Schmetterlinge in meinem Bäuchlein hin und her fliegen, es kann durchaus sein, dass Ekel, Angst oder einfach ein bestimmter Aspekt wie Motiv, Idee, Satz, Licht, Farbe oder die Aktion mich zu einem Text inspiriert.
Diesmal waren es mehrere Gründe. Zum einen interessierten mich die Aktion und dessen Hintergrund, das Printmedium und schließlich die Umsetzung für das Fernsehen bzw. Kino. Ein anderer Grund war, dass ich mich bereits für meine Bachelorarbeit mit dem Thema auseinandergesetzt habe und auch selbst einige der gedruckten Versionen besitze.
Soviel zur Ursache des heutigen Artikels. Um was geht es … um die Liebesorte von GIB AIDS KEINE CHANCE.

Die Aktion „Liebesorte“
Mich persönlich interessiert immer, wie man auf die Idee zu einem Spot oder einem Computerspiel kam. War es eine zufällige Eingebung oder ein ausgeklügeltes Verfahren, das auf Statistiken und vielen Analysen beruht. Bei einigen Dingen bleibt es wohl ein gut gehütetes Geheimnis, aber nicht so in diesem Fall. Beginnen wir im „Urschleim“ …
Die Grundlage für die „Liebesorte“ bildet die Kampagne „mach’s mit“. Die Schutzkampage entstand 1993 aus einer Idee von zwei Düsseldorfer Studenten und gehört zu GIB AIDS KEINE CHANCE von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Ihr Ziel ist es auf das Risiko einer HIV-Infektion aufmerksam zu machen.
Im Jahr 2005 rief die BZgA zu einem Wettbewerb aus, an denen sich Kunsthochschulen und Fachhochschulen mit dem Schwerpunkt Design beteiligten. Sie sollten neue Ideen für „mach’s mit“ entwickeln. Aus allen Vorschlägen wähle eine Jury aus Grafikern Kommunikationswissenschaftlern und Präventionsfachleuten zwei Sieger, deren Entwürfe umgesetzt wurden. Das Erste zeigte Obst und Gemüse mit einem übergezogenen Kondom. Das zweite, aktuelle Projekt stammt von Dörte Matzke, Studentin an der Fachhochschule Potsdam, und beschäftigt sich mit verschiedenen Liebesorten.
Im Gegensatz zu manch anderen Projekten kommen die Plakate, Radiowerbung und Spots ganz ohne Schockeffekte aus, die Angst und Abscheu vor HIV hervorrufen. Die Liebesorte sollen viel mehr motivieren über den eigenen Schutz nachzudenken, sich an der Realität orientieren und Spaß, Freude sowie Erinnerungen beim Betrachter auslosen.

Ein Spot im Detail „ … den Sommer auskosten“
Klares blaues Wasser, links und rechts Schilf, in der Ferne ein paar Berge und in der Mitte ein Steg. Hier kann man entspannen, die Seele richtig baumeln lassen und die Einsamkeit zu zweit genießen.
Genießen und Schützen! Der Grundgedanke des Spots ist zu verdeutlichen, dass Sicherheit vor Spaß kommt, aber Sicherheit beim Sex Spaß nicht ausschließt. Wie wird das medial umgesetzt? Auf der einen Seite wird eine entspannte Urlaubsstimmung erzeugt, wozu die Umgebung und die fröhliche Musik genutzt werden. Dann kommt das Motiv „Sex“ hinzu. Das Pärchen küsst sich und es kommen ein paar Streicheleinheiten hinzu. Hier schwenkt die Kamera und das Kondom wird fokussiert, welches ungeschickterweise ins Wasser fällt und von einem Karpfen verschleppt wird. Ein kurzer Blick von der jungen Frau reicht und ihr Liebster springt ins kühle Nass. Unter Wasser, die Musik passt sich an die neue Situation an, verfolgt der athletische Schwimmer den kleinen Dieb und bringt das erbeutete Gut zurück zu seiner Liebsten. Sie belohnt ihn für seine Mühe, bei der natürlich kein Zuschauer erwünscht ist, weshalb der Karpfen kurzerhand zurück ins Wasser geschubst wird.
Schließlich ist das Plakatmotiv zu sehen, dass dem Zuschauer die Möglichkeit aufzeigt, den Sommer mit Kondom auszukosten oder ohne Kondom AIDS zu riskieren. Das Endbild lässt, wie alle anderen Motive der Kampagne, eigene Interpretationen zu und zeigt lediglich die Umgebung mit einigen Kleidungsstücken, die Aufschluss darüber geben, was geschehen sein könnte. Der Betrachter kann selbst entscheiden, wie es weiter ging und ob sie sich geschützt haben.

Fazit
Der Spot zeigt auf einfühlsame Weise, dass ein Kondom zum Spaß im Urlaub oder Sommer dazugehört. Er bedient sich gekonnt unterschiedlichen Mitteln wie der Mimik. Diese wird sparsam eingesetzt, wodurch die Aussage verstanden wird und Sprache unnötig erscheint, die wohlmöglich das Gefühl der Einsamkeit und Entspannung zerstören würde. Ein anderes Mittel ist die Musik, welche sehr fröhlich klingt und den Gedanken an Gefahren fast ausblendet. Sie stellt gut die Euphorie, Freude und Glück dar, welche mit Sex einhergeht. Zudem sind die Farben zu nennen. Das Pärchen passt sich der Umgebung an, denn beide tragen passend zum Wasser blaue Badebekleidung und selbst ihr Handtuch ist blau. Die Farbe trägt dazu bei Ruhe und Entspannung zu vermitteln, passt aber auch zur Situation am Wasser. Hingegen sticht das rote Kondom heraus. Das Rot dient in diesem Fall als Symbol für Gefahr, welche das Paar ohne es eingeht und für die Leidenschaft, welche beide mit ihm haben.
Auch sehr gut umgesetzt ist die Verbindung zwischen dem Spot und dem Plakat, da die Plakatsituation am Ende dargestellt wird. Beide Medien bilden somit eine gute Einheit, ergänzen sich, sind aber auch ohne einander gut zu verstehen.

Jedoch: Warum ist der Karpfen im Glas? Wie kam er dorthinein und wo kommt das Glas her?

Ihr wollt mehr zu den Liebesorten erfahren, weitere Spots sehen und selbst einen Liebesort erstellen, dann schaut auf www.machsmit.de.
Übrigens hab auch ich mich als Künstler betätigt und einen Liebesort entworfen. Was haltet ihr davon?



Zum Spot, den ihr leider nur im TV oder auf der "mach's mit"-Website sehen könnt
  • Titel: den Sommer auskosten
  • Dauer:  41 Sekunden
  • Aktion: Liebesorte
  • Auftraggeber: mach’s mit-Kampagne von GIB AIDS KEINE CHANCE von der BZgA

Quellen: