Sie schmeckt süß, passt in jede
Handtasche und sollte trotz des hohen Milchanteils nicht auf dem Diät- oder dem
täglichen Speiseplan stehen – die Milchschnitte.
Jeder kennt das kleine Sandwich in
seiner weiß-roten Verpackung sowie blauen Schrift und das aus gutem Grund, denn
die kleine Schnitte wird im nächsten Jahr 30 Jahre (Eintragung 1983) alt und
brachte sich immer wieder ins Gespräch, zum Beispiel indem verschiedene Promis
wie die Klitschkos für die Schnitte warben. Drei Spots ohne Promis, aber mit
Hollywoodcharme möchte ich euch vorstellen.
Die Spots im Allgemeinen
Seit Mitte 2012 lautet die neue
Kampagne „Zuhause mit Milchschnitte“, die mittlerweile drei Spots herausbrachte.
In den Spots, welche jeweils 36 Sekunden lang sind, wird ein Vater mit seinen
Kindern gezeigt. Ganz wie die Kampagne vermuten lässt, befinden sich die
Schauplätze zu Hause und zeigen, wie die Schnitte als Pausensnack in den Alltag
integriert werden kann. Neben der Integration des Produkts in den häuslichen
Alltag wird der Slogan „Frischer, Lecker, Weiter“ eingebunden. 1. Frischer,
denn die Milchschnitte kommt aus dem Kühlschrank - besonders dieses Thema kehrt
immer wieder und ist nicht nur in diesen Spots zu sehen. 2. Lecker, was das
Produkt für Kinder und Eltern sein möchte. 3. Weiter, was darauf verweist, dass
die Schnitte zwischendurch gegessen werden kann, d. h. als schneller Pausenimbiss,
deshalb auch die handliche Form und einzelne Verpackung.
Die drei Spots
Nachdem der Hintergrund dargelegt
wurde, kommen wir nun zu den Spots im Detail. Alle drei verbindet wie oben
geschildert die Themen Alltag, Zuhause, Frische (Kühlschrank), Pause und Genuss
(im Sinne von Lecker). Zudem tauchen immer ein Kind und dessen Vater auf, aber
auch ein Hollywoodfilm spielt eine bedeutende Rolle. In jeden der drei Spots
wird ein Kinofilm zitiert und eine kleine Szene nachgespielt.
1. Spot (Leaves)
Es ist ein Rascheln zu hören und ein
Ungeheuer türmt sich auf … Okay, ganz so ist es im Spot nicht zu sehen, aber
das Thema stimmt. Zwei mutige Helden in braunen Ganzkörperanzügen, mit Schutzbrille,
Handschuhe und Waffe (Laubpuster) stellen sich 1000 von kleinen Plagegeistern
im Garten. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um Monster, sondern lediglich um
Laubblätter, die sich im Laufe des Herbstes angehäuft haben.
Der Spots ist zeitlich etwas
unplatziert, denn statt im momentanen Sommer spielt dieser im Spätherbst. Das
Laub liegt auf dem Rasen und damit der Rasen im Winter nicht unter den Blättern
eingeht und natürlich, weil es einfach besser aussieht, muss das Laub entfernt
werden. Vater und Sohn nehmen sich dieser Aufgabe an und beginnen ihren Kampf -
Mensch gegen Blatt. Natürlich wäre es nun total langweilig lediglich das Laub
wegzupusten, weshalb beide einen Wettkampf daraus machen und gegeneinander
antreten. Allerdings gibt Väterchen schnell auf, tut so als wäre der Luftdruck
zu stark und schlendert zur Küche, wo er zwei Milchschnitten aus dem
Kühlschrank nimmt. Eine der Schnitte gibt er selbstverständlich seinen Sohn,
der mittlerweile seine Laubbahn gesäubert hat.
Welcher Film? Ganz klar hier wird
Ghostbusters nachgeahmt mit Anzug, Waffe und coolen Sprüchen.
2. Spot
(Sword Fight)
Während Vater und Sohn sich im ersten
Spot im Kampf gegen das Laub befanden, kämpfen Vater und Sohn im Zweiten
gegeneinander. Trotz der etwas spärlichen Kostüme (Kapuzenjacke
und Geschenkpapierrollen), dadurch aber glaubwürdig aus dem Alltag gegriffen, wird
schnell deutlich, welcher Film adaptiert wurde – Star Wars. Leider, denn die
Filme liegen nun schon einige Jahre zurück, und auch wenn sie Kult sind, so
muss nicht jedes Unternehmen sie in seine Werbung integrieren. Wahrscheinlich
dachte man hier an den Erfolg der VW-Werbung und wollte daran teilhaben.
Schade, denn es gibt noch so viele andere Filme, die es lohnt in Spots
einzubinden. Bitte kein Einheitsbrei! Der Nachspann mit der stereotypen
Teenager-Tochter macht das Ganze nicht besser.
3. Spot
(Bowl)
Wo wir gerade bei Stereotypen sind,
geht es auch gleich mit einem Klischee weiter. Im dritten Spot steht Papi mit
seiner Tochter in der Küche und wäscht ab. Logisch, denn die Frau muss in die
Küche. Was der Zuschauer sonst noch sieht, ist eine gelangweilte Tochter, die
langsam die Geduld verliert und fragt, wie lange die Arbeit noch dauern wird.
In einer Aufsicht wird sofort klar, dass es noch einiges zum Abwaschen gibt, weshalb
der Vater sein Töchterchen aufmuntern möchte. Er setzt sich eine Salatschüssel
auf den Kopf und tut so als wäre er ein Astronaut. Die Tochter ist anfänglich
nicht sehr angetan von der Story, macht aber schließlich mit. Nach der kleinen
Showeinlage genehmigen sich beide eine Milchschnitte.
Welcher Film? Hier wird Toy Story 1
nachgespielt.
Fazit
Die Spots sind alle sehr kreativ, besonders
durch die Filmeinlage, die mit Dingen aus dem Haushalt zum Leben erweckt wurden.
ABER: Meine Kritik betrifft besonders
den ersten Spot mit dem Laub. Dieser sollte um einige Monate verschoben werden,
damit er thematisch zur Jahreszeit ausgestrahlt werden kann.
Auch kritisiert ich die Klischees und
Stereotypen, denn selbst wenn sie bestätigt werden und man sich in ihnen
wiederfindet, ist doch gerade das außergewöhnlich interessant.
ABER: Es ist notwendig mit diesen zu
arbeiten, denn in 36 Sekunden eine ganze Geschichte mit Produkt zu legen, ist
bereits eine Kunst. Damit der Zuschauer schnell versteht, um was es geht, muss
auf solche stereotypen Personen und Situationen zurückgegriffen werden. Der
Zuschauer kennt diese Stereotypen, denn er benutzt sie selbst im Alltag, um die
Flut an Informationen zu filtern. Sie helfen uns wichtige Hinweise zu erkennen
und schnell zu reagieren.
Zum Spot
- Erscheinung: 2012
- Zeit: 36 Sekunden
- Unternehmen: Ferrero
- Produkt: Milchschnitte
- Agentur: VCCP
- Produzent: Czar Film
- Regie: Willem Gerritsen
Quellen